Hannah Arendt: Die Banalität des Bösen (Seminar)
Vortragende/r (Mitwirkende/r) | |
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Umfang | 1.5 SWS |
Semester | Wintersemester 2023/24 |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Stellung in Studienplänen | Siehe TUMonline |
- 19.10.2023 09:00-12:30 1229, Seminarraum
- 02.11.2023 09:00-12:30 1229, Seminarraum
- 16.11.2023 09:00-12:30 1229, Seminarraum
- 21.12.2023 09:00-12:30 1229, Seminarraum
- 25.01.2024 09:00-12:30 1229, Seminarraum
- 08.02.2024 09:00-12:30 1229, Seminarraum
Teilnahmekriterien
Siehe TUMonline
Anmerkung: Kein Vorwissen notwendig
Anmerkung: Kein Vorwissen notwendig
Lernziele
Das Seminar verfolgt u.a. das Ziel, zentrale Thesen der Publikation zu identifizieren und die dem Thema impliziten politisch-philosophischen Problemstellungen historisch-systematisch einzuordnen, sowie für die aktuellen Diskussionen eine differenzierte Urteilskraft zu erarbeiten.
Beschreibung
Als der Bericht Hannah Arendts zum Eichmann Prozess im Mai 1963 in den USA und schließlich 1964 in deutscher Übersetzung erschien, spiegelte er nicht nur ein weltweites Interesse an einem Prozess eines am Holocaust maßgeblich verantwortlichen Kriegsverbrechers wider, sondern konfrontierte neben der breiten Öffentlichkeit insbesondere auch Freunde und politische Institutionen mit provokanten Analysen und Thesen anlässlich der grauenhaften Verbrechen des Naziregimes.
Die Veröffentlichung löste infolge vielfältige kontroverse Reaktionen aus, die neben den kritischen politischen Inhalten ihrer Publikation auch den Untertitel „Banalität des Bösen“ betraf. Die im Bericht u.a. dokumentierte Struktur der Funktionen des totalitären Regimes, offengelegt durch Eichmann im Prozess, ließ zumindest eine (bisher beliebte) Reaktion der Abwehr einer Auseinandersetzung nicht mehr zu: die Dämonisierung des Bösen in Form der Projektion lediglich auf die Person Hitler und seine Nazi-Clique. Die bestialischen Verbrechen nötigen hingegen zu einer komplexeren Auseinandersetzung mit dem Phänomen des „Bösen“: ich will verstehen – eine zentrale Intention von Hannah Arendt.
Das Seminar nimmt in Arendts Prozessbericht (in Auszügen) zu Eichmann den Ausgang, um sich infolge mit ihren philosophischen Überlegungen zum Bösen, zur Moralphilosophie nach dem Zivilisationsbruch Auschwitz auseinander zu setzen: wie ist Moralphilosophie nach Auschwitz (noch) möglich?
Zwar werden von den TeilnehmerInnen keine philosophischen Vorkenntnisse, jedoch wird eine aktive Teilnahme in Form der Übernahme einer Präsentation erwartet.
Die Veröffentlichung löste infolge vielfältige kontroverse Reaktionen aus, die neben den kritischen politischen Inhalten ihrer Publikation auch den Untertitel „Banalität des Bösen“ betraf. Die im Bericht u.a. dokumentierte Struktur der Funktionen des totalitären Regimes, offengelegt durch Eichmann im Prozess, ließ zumindest eine (bisher beliebte) Reaktion der Abwehr einer Auseinandersetzung nicht mehr zu: die Dämonisierung des Bösen in Form der Projektion lediglich auf die Person Hitler und seine Nazi-Clique. Die bestialischen Verbrechen nötigen hingegen zu einer komplexeren Auseinandersetzung mit dem Phänomen des „Bösen“: ich will verstehen – eine zentrale Intention von Hannah Arendt.
Das Seminar nimmt in Arendts Prozessbericht (in Auszügen) zu Eichmann den Ausgang, um sich infolge mit ihren philosophischen Überlegungen zum Bösen, zur Moralphilosophie nach dem Zivilisationsbruch Auschwitz auseinander zu setzen: wie ist Moralphilosophie nach Auschwitz (noch) möglich?
Zwar werden von den TeilnehmerInnen keine philosophischen Vorkenntnisse, jedoch wird eine aktive Teilnahme in Form der Übernahme einer Präsentation erwartet.
Inhaltliche Voraussetzungen
Von den TeilnehmerInnen wird eine aktive Teilnahme in Form der Übernahme einer Präsentation erwartet.
Lehr- und Lernmethoden
Die Studierenden sollen in einer Präsentation (20-30 Minuten) einen Themenschwerpunkt vorstellen, in dem sie ihre Fähigkeit unter Beweis stellen, zentrale Positionen zu identifizieren, deren thematische Relevanz zu analysieren, in den philosophischen Kontext einzuordnen und zu bewerten sowie ihre Ergebnisse klar und prägnant zu präsentieren.
Studien-, Prüfungsleistung
Aktive Teilnahme und Präsentation (ECTS: 2)
Empfohlene Literatur
Barley, Delbert: Hannah Arendt. Einführung in ihr Werk, Freiburg, München 1990.
Grunenberg, Antonia: Arendt, Freiburg i.Br. 2003.
Heuer, Wolfgang; Heiter, Bernd; Rosenmüller, Stefanie (Hrsg.): Arendt Handbuch. Leben - Werk – Wirkung, Stuttgart 2011.
Grunenberg, Antonia: Arendt, Freiburg i.Br. 2003.
Heuer, Wolfgang; Heiter, Bernd; Rosenmüller, Stefanie (Hrsg.): Arendt Handbuch. Leben - Werk – Wirkung, Stuttgart 2011.